Auf einen Tee mit Alessandro De Marchi

Festwochen-Intendant Alessandro De Marchi wird bei der Oper «Silla» die musikalische Leitung übernehmen und auch bei der Erstaufführung von Händels «Messiah» in italienischer Sprache wird er vom Dirigentenpult den Ton angeben. Abseits der Noten und der Studierstube haben wir ihm ein paar Fragen gestellt und haben so manches Überraschendes erfahren.
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Ich genieße jede Phase meiner Arbeit: die Recherche des Repertoires, die Vorbereitung und das Studium der Partituren, und den magischen Moment der Aufführung sowie die Kommunikation mit den Solist*innen und dem Orchester. Was mir allerdings keinen Spaß macht, ist das Packen meiner Koffer.
Hast du ein Ritual bevor du auf die Bühne gehst?
Ich tanze den Twist. Manchmal tue es auch mit einigen meiner Solist*innen. Es ist kein sehr modischer Tanz, aber er ist sehr gut für den Rücken.
Ich genieße jede Phase meiner Arbeit.
Mit welchen drei Personen, würdest du gerne zu Abendessen?
Ich würde gerne einmal mit Rossini zu Abend essen, nicht nur um über Musik zu sprechen, sondern auch wegen seines Fachwissens und seiner Liebe zum Essen. Auch mit Wolfgang Amadeus Mozart, denke ich, könnte ich einen heiteren Abend verbringen, und ich hätte auch viele Fragen an ihn. Ich hoffe auch, früher oder später einem meiner zeitgenössischen Idole zu begegnen, Jacob Collier.
Was kommt bei dir auf eine Pizza?
Büffelmozzarella, Auberginen, natives Olivenöl extra, aber keine Tomaten.
Was wolltest du als Kind werden?
Mein Traum war es, Cartoonist zu werden. Ich hatte auch eine Phase, in der ich Tenor werden
wollte, zum Glück habe ich meine Meinung geändert.
Was ist deine Lieblingsstadt? Und warum?
Ich reise seit 43 Jahren durch die Welt und fühle mich, wie viele andere auch, überall ein bisschen zu Hause und ein bisschen fremd. Rom, meine Heimatstadt, ist natürlich in meinem Herzen geblieben.
Wenn du über Nacht ein Instrument spielen könntest, welches wäre es?
Auf jeden Fall die Geige. Ich weiß, wie sie funktioniert, aber wenn ich sie in die Hand nehme, kommt nur ein Miauen heraus.
Was ist dein Lieblingsinstrument?
Ich würde sagen, das Sopransaxophon. Mit seiner Fähigkeit eine magische Atmosphären zu schaffen, und seinem Klang, der vage an alte Instrumente erinnert, ist es das Bindeglied zwischen der Musik der Vergangenheit und der Gegenwart.
Was gefällt dir an dem Cesti-Wettbewerb und wie fällst du deine Entscheidungen?
Ich liebe es junge Talente zu entdecken. Es macht mir so viel Freude. In der Ausscheidungsphase
versuche ich, so rational wie möglich zu sein, aber in der Endphase lasse ich mich von meinem Herzen leiten.
Welchen Festwochen Moment würdest du gerne nochmal erleben?
In all diesen Jahren gab es Tausende von unvergesslichen Momenten. Es ist unmöglich auch nur einen auszuwählen.