Unsere Geschichte
Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik sind auf dem Boden einer reichen Musikgeschichte der Alpenstadt gewachsen. In der Renaissance und im Barock weilten Meister wie Paul Hofhaimer, Heinrich Isaac und Pietro Antonio Cesti als Hofmusiker in Innsbruck.
Wer wir sind
Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik sind ein Erlebnis, das man vermisst, wenn man nicht dort war. Sie sind ein international renommiertes Festival für Originalklang und ein Ort für Meister:innen ihres Fachs und die spannendsten aufstrebenden Talente der Szene. Seit ihrer Gründung 1976 ist Innsbruck Ausgangspunkt vieler Künstler:innenkarrieren und weltweit eine der wichtigsten Adressen im Bereich der Alten Musik. 2026 feiern die Innsbrucker Festwochen ihr 50-jähriges Jubiläum. 2023 übernahm Eva-Maria Sens als Künstlerische Direktorin gemeinsam mit Ottavio Dantone, der für fünf Jahre als Musikalischer Leiter fungiert. In dieser Zeit wird seine Accademia Bizantina, eines der weltweit renommiertesten Orchester der historischen Aufführungspraxis, als Orchester in Residence die Festwochen begleiten. Die 50. Innsbrucker Festwochen 2026 finden vom 24. Juli bis 30. August unter der Leitfrage «Was feiern wir?» statt.
Woher wir kommen
Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik entstanden in den 1970er Jahren als bewusste Gegenbewegung zum traditionellen Klassikbetrieb, der vor allem auf Werke des 19. und 20. Jahrhunderts setzte. In einer Zeit, in der die großen Konzertbühnen sich hauptsächlich auf ein Repertoire ab der Frühklassik konzentrierten, suchte eine kleine Gruppe von Musikliebhaber:innen, Historiker:innen und Musiker:innen nach neuen, aber zugleich längst vergangenen Wegen, Musik zu erleben. Ihr Ziel war es, die Klänge und Spielweisen vergangener Jahrhunderte wiederzubeleben und eine Alternative zum etablierten Musikbetrieb zu schaffen. Sie wollten hören, wie barocke Musik einst wirklich geklungen haben könnte, bevor Jahrhunderte musikalischer Entwicklungen und neue Instrumente ihren ursprünglichen Charakter verändert hatten.
Mit historischen Instrumenten und Aufführungstechniken wagten diese Pionier:innen rund um Prof. Otto Ulf (1907-1993) eine Rückkehr zu den Wurzeln – und setzten damit ein starkes Zeichen in der Musikwelt. Was zunächst als Nischenbewegung begann, wurde bald zu einer weltweiten Szene, in der Innsbruck eine bedeutende Rolle einnahm. Seitdem präsentierten namhafte Dirigent:innen und Ensembles Werke vom frühen Mittelalter, Renaissance, Spätbarock und Frühklassik in einer für das moderne Ohr völlig neuen und doch authentischen Klangwelt. Gerade die barocke Oper fand hier ein Zuhause, und die Festwochen wurden zu einem lebendigen Treffpunkt für Künstler:innen und Musikwissenschafter:innen aus der ganzen Welt. Neben dem Gründer Otto Ulf prägten viele weitere herausragende Künstler:innen die Geschichte der Festwochen. Hervorzuheben wären Alan Curtis, mit dessen Expertise Innsbruck zu einem Zentrum szenischer Barockopernproduktionen wurde, und natürlich die beiden künstlerischen Leiter Alessandro De Marchi und René Jacobs.
Bei den Festwochen verschmelzen Geschichte und Gegenwart, und die Leidenschaft für die Alte Musik lässt eine einzigartige Gemeinschaft entstehen. Diese wird von Künstler:innen und dem Team auch als Festwochen-Familie bezeichnet, um die einzigartige Atmosphäre zu beschreiben, die durch die Festwochen nach Innsbruck einzieht.
Wohin wir gehen
Heute sind die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik eines der bedeutendsten Festivals für historisch informierte Aufführungspraxis weltweit. Von den rebellischen Anfängen in den 1970er Jahren bis zu den internationalen Kooperationen der Gegenwart zeigt sich, dass die Liebe zur Alten Musik längst mehr ist als ein Gegenentwurf: Sie ist eine eigene Kultur, die Menschen aller Generationen inspiriert und in ihrer Begeisterung für die Vergangenheit eine lebendige Zukunft schafft.
2026 feiern die Innsbrucker Festwochen ihr 50-jähriges Bestehen. Ein Jubiläum, das ihre Vorreiterrolle im Bereich der historisch informierten Aufführungspraxis unterstreicht. Seit jeher bieten sie nicht nur großen Meister:innen und renommierten Ensembles eine Bühne; auch der Nachwuchs liegt den Festwochen seit ihrer Gründung am Herzen, sind sie doch aus einer Sommerakademie heraus entstanden. Weiter gedacht sind heute der Wettbewerb für Barockoperngesang «Pietro Antonio Cesti», das Opernprojekt Barockoper:Jung sowie das neu gegründete Projekt youngbaroque richtungsweisend für kommende Talente.



