Als Isabelle Faust zum ersten Mal einen Barockbogen probierte, hatte sie sofort das Gefühl: „Jetzt kann ich mal so sein, wie ich sein möchte“ (zitiert nach „Die Zeit“). 15 Jahre später ist die deutsche Geigerin neben der klassischen, romantischen und modernen Violinmusik auch mit der Alten Musik eng vertraut und historisch bestens informiert. Aber bei aller stilistischen und aufführungspraktischen Sorgfalt geht es in der Musik vor allem um gelebte und erlebte Gefühle. Wie schrieb doch die „New York Times“ über Isabelle Faust: „Ihr Klang hat Leidenschaft, er hat Biss und er elektrisiert, aber er ist auch von einer entwaffnenden Wärme und Süße, die den verborgenen Lyrismus der Musik sichtbar werden lässt ...“

Mittlerweile ist die deutsche Geigerin am Gipfel der barocken Geigenkunst, Bachs Partiten und Sonaten, angelangt: „Isabelle Faust hat die sechs Spitzenwerke Bachs für Solovioline verinnerlicht“, befanden die „Salzburger Nachrichten“ nach der Gesamtaufführung bei den Salzburger Festspielen 2016. Nun folgt der nächste integrale Bach: In Innsbruck wird Faust die original überlieferten Violinkonzerte spielen.

Als orchestralen Partner hat sie dafür eine Institution der Bach -Interpretation gewählt: die Akademie für Alte Musik Berlin, die von der Bach-Stadt Leipzig vor drei Jahren mit der begehrten Bach-Medaille ausgezeichnet wurde.