Eva Zaïcik fiel schon früh durch die Schönheit und Länge ihrer Stimme auf, deren Fülle und Flexibilität es ihr erlauben, Monteverdi ebenso zu singen wie Berlioz, Rossini oder Tschaikowsky, und hat sich als eine der bemerkenswertesten Sängerinnen ihrer Generation etabliert. Darüber hinaus pflegt sie eine musikalische Vielfalt, bei der sie an der Seite führender Musiker die gewagtesten Entdeckungen macht.
Im Jahr 2018 gewann die Mezzosopranistin den zweiten Preis beim Königin-Elisabeth-Wettbewerb und wurde außerdem als lyrische Offenbarung bei den Victoires de la Musique Classique und mit einem zweiten Preis beim Wettbewerb Voix Nouvelles geehrt. Diese Auszeichnungen bestätigten eine bereits beachtliche Karriere, in der sie mit erstklassigen Dirigenten zusammengearbeitet hat, um nur einige zu nennen: William Christie (sie war Mitglied von dessen „Jardin des Voix“ 2017), Thomas Hengelbrock, Vincent Dumestre, Hervé Niquet, Christophe Rousset, Julien Chauvin und nicht zu vergessen Philippe Herreweghe, Laurence Equilbey, Emmanuelle Haïm, René Jacobs oder Alain Altinoglu.
Kürzlich sang sie Carmen (Bizet), Olga („Eugen Onegin“, Tschaikowsky), Rosina („Il barbiere di Siviglia“, Rossini) und Sélysette („Ariane et Barbe Bleue“, Dukas) an der Opéra National du Capitole in Toulouse, Vénus in „Idoménée“ von Campra an der Opéra de Lille und an der Staatsoper Berlin mit Emmanuelle Haïm, die „Vespro della Beata Vergine“ von Monteverdi mit dem Ensemble Pygmalion und Raphaël Pichon in einer Inszenierung von Pierre Audi und die Paulina in „Pique Dame“ von Tschaikowsky an den Opernhäusern von Nizza und Toulon in einer Inszenierung von Olivier Py.
Sie sang Berios „Volkslieder“ und Mahlers „Kindertotenlieder“ mit großem Erfolg mit dem Mahler Chamber Orchestra beim Festival von Saint-Denis und brachte Berlioz’ „Les Nuits d’Eté“ unter der Leitung von Michael Schønwandt mit dem Aalborg Sinfonikorkester, Beethovens „Missa Solemnis“ mit Philippe Herreweghe und dem Collegium Vocale Gent sowie Mozarts Requiem mit den Münchner Philharmonikern unter der Leitung von Philippe Herreweghe zur Aufführung.
Die Saison 2022-2023 war ebenso reichhaltig: Eva gab ihr Debüt am Theater an der Wien in „Belshazzar“ von Händel unter der Leitung von Christina Pluhar in einer Inszenierung von Marie-Eve Signeyrole. Im Festspielhaus Baden-Baden war sie die Lola in „Cavalleria Rusticana“ unter der Leitung von Thomas Engelbrock (Aufnahme für Prospero Records). An der Oper von Dijon verkörperte sie La Sagesse und Lucinde in „Armide“ von Lully unter der Leitung von Vincent Dumestre, in einer Inszenierung von Dominique Pitoiset.
Mit Justin Taylor und Le Consort verbindet sie eine besondere Beziehung mit mehreren Barockprogrammen, die sie in ganz Europa aufführt. Diese Zusammenarbeit mündete bei Alpha Classics in den CDs „Venez, chère ombre“ (2018) und „Royal Handel“ (2021), die beide von der Zeitschrift Classica zum „Choc“ und von France Musique zum „Choice of the month“ gewählt wurden.
In der Spielzeit 2024-2025 tritt Eva Zaïcik als Cretidea („L’Uomo Femina“, Galuppi, inszeniert von Agnès Jaoui) mit Le Poème Harmonique auf, einem Ensemble, mit dem sie für Pergolesis „Stabat Mater“ im Théâtre des Champs-Élysées wieder zusammenkommt. Mit den Münchner Philharmonikern singt sie unter der Leitung von Thomas Hengelbrock in Bruckners „Messe in f-Moll“ sowie in Beethovens „Missa solemnis“ mit dem Balthasar-Neumann-Ensemble. Gemeinsam mit Emmanuelle Haïm singt sie Händels „Dixit Dominus“ mit dem Los Angeles Philharmonic und nimmt an den Konzerten zur Wiedereröffnung von Notre-Dame de Paris teil. Außerdem stellt sie ihr der armenischen Musik gewidmetes Album „Mayrig“ (Alpha Classics) in der Philharmonie de Paris und in Aix-en-Provence vor.