2001 gründete Sabina Colonna Preti das Gambenconsort La Chimera, das nach der Begegnung mit Eduardo Egüez eine neue und bereichernde Richtung einschlug. Unter Beibehaltung seines charakteristischen hat sich La Chimera zu einem Ensemble mit variabler Geometrie entwickelt, das sich aus Künstlern von internationalem Ruf zusammensetzt und sich auf die Erarbeitung origineller Projekte mit besonderem Interesse an den Verbindungen zwischen der alten und der modernen Welt konzentriert.
In den letzten Jahren hat das Ensemble eine Reihe von Projekten realisiert: „Buenos Aires Madrigal“ (italienische Madrigale aus dem 17. Jahrhundert und argentinische Tangos, 2002), das in Europa mit großem Erfolg auf CD aufgenommen wurde. „Tonos y Tonadas“ (2006), das musikalische und literarische Elemente aus dem spanischen Barock mit zeitgenössischer lateinamerikanischer Folklore verbindet. „La Voce di Orfeo“ (2009), ein Projekt um dem berühmten Tenor Francesco Rasi, dem Monteverdi einst die Rolle des Orfeo anvertraute, eine Aufnahme, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Und „Odisea Negra“ (2010), das die Musik afrikanischer Griots, Alte Musik aus Kuba und Peru und zeitgenössische Folklore aus Mittelamerika miteinander verbindet.
Im Jahr 2014 wurde mit dem Programm „Misa de Indios – Misa Criolla“ der fünfzigste Jahrestag der Entstehung der berühmten Messe des Argentiniers Ariel Ramírez begangen, die zusammen mit Werken des südamerikanischen Kolonialbarocks und Kompositionen von Eduardo Egüez aufgeführt wurde. Dieses Projekt, das für das französische Label La Música aufgenommen wurde, hat seit seiner Entstehung mit über hundert Konzerten in Frankreich und Europa sowie rund 10.000 verkauften Tonträgern einen großen Publikumserfolg erzielt. Das Projekt „Gracias a la Vida“ (2018), benannt nach dem berühmten Lied der chilenischen Komponistin Violeta Parra, erforscht die Barockmusik der Jesuitenmissionen im Zusammenhang mit der südamerikanischen Folklore. Auch das südamerikanische Barockrepertoire selbst ist bei La Chimera stark vertreten, mit Programmen wie „Splendeurs mexicaines“, das 2018 beim Festival de la Chaise Dieu unter großem Beifall des Publikums uraufgeführt wurde. Das 2020 veröffentlichte Album „Fuga y Misterio“ mit dem virtuosen italienischen Schlagzeuger Simone Rubino spiegelt die Kunst des Kontrapunkts bei Johann Sebastian Bach und Astor Piazzolla wider. Die folgende Aufnahme „Lachrimae & Songs“ (2021) enthält eine Auswahl von Werken des großen englischen Musikers John Dowland, darunter den berühmten Lachrimae-Zyklus und einige seiner bekanntesten Lieder, vorgetragen vom Tenor Zachary Wilder. Das jüngste Album, „Iguazú“ (2022), präsentiert schließlich eine aufregende Mischung aus alter und traditioneller Musik aus Brasilien, Paraguay und Argentinien.
Es überrascht nicht, dass die Originalität dieser Projekte und ihre tadellose wie leidenschaftliche musikalische Umsetzung La Chimera Auftritte in so renommierten Sälen wie dem Auditorium de Radio France, dem Salle Gaveau, dem Théâtre de la Ville und dem Théâtre des Bouffes du Nord in Paris, dem Arsenal in Metz, der Salle Flagey in Brüssel, dem Palacio Euskalduna in Bilbao, dem Teatro Ponchielli in Cremona, dem Concertgebouw in Brügge, dem Muziekgebouw in Eindhoven, der Recital Hall in Sydney, den Scènes Nationales in Brest, Narbonne, Albi, Cherbourg, Odyssud in Blagnac sowie bei den Festivals von Ansbach, Namur, La Chaise Dieu, Lourdes, Noirlac und Fontevraud, dem Via Aeterna Festival du Mont Saint Michel, der Semana Santa in Bilbao, den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci, den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, der Oude Muziek Utrecht, dem Rheingau Musik Festival, dem Schleswig-Holstein Musik Festival und vielen anderen beschert hat.