Anna Maria Heinreich wurde in Wien geboren und studierte dort an der Schule für Mode und Kostüm. Ihre Arbeit als Kostümbildnerin umfasst Theaterproduktionen vor allem für führende österreichische und italienische Bühnen und Festivals sowie darüberhinaus in ganz Europa und den USA. Sie arbeitete mit Peter Stein für Opernproduktionen am Teatro alla Scala, bei den Salzburger Festspielen, an der Oper von Lyon, an der Wiener Staatsoper und an der Malmö Opera zusammen: Unter anderem entwarf sie die Kostüme für Bartóks «BarbaBlu», Dallapiccolas «Il Prigoniero», Verdis «Macbeth» und «Don Carlo», Janáčeks «Vec Makropulos», Schuberts «Fierrabras», Mozarts «Le nozze di Figaro» und «Die Zauberflöte». Sie schuf die Kostüme der Produktion von Luigi Nonos «Prometeo» für die Mailänder Scala-Biennale in Venedig. Mit Stefano Vizioli verbindet sie eine langjährige Zusammenarbeit mit gemeinsamen Produktionen wie Rossinis «Il barbiere di Siviglia», Bellinis «Norma», Donizettis «Lucia di Lammermoor», Vivaldis «Motezuma» und Verdis «Simon Boccanegra». Auch für Viziolis Inszenierung von «L’Orontea» bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2014 zeichnete Anna Maria Heinreich für die Kostüme verantwortlich. Von großer Bedeutung war ihre Zusammenarbeit mit Chris Kraus für eine von Claudio Abbado dirigierte Produktion von Beethovens «Fidelio». Für das Schauspiel entstanden Kostümbilder der Künstlerin für Tschechows «The Seagull» und Shakespeares «Troilus and Cressida» beim Edinburgh International Festival, Dostojewskis «I Demoni» für eine Zwölfstundenproduktion mit internationaler Tournee, Labiches «Le Prix Martin» für das Théâtre de l’Odeon in Paris und Shakespeares «König Lear» mit Klaus Maria Brandauer für das Burgtheater Wien. In Paris kreierte sie Kostüme für Molières «Tartuffe» mit Pierre Arditi und Jaques Weber und Molières «Le Misanthrophe» mit Lambert Wilson, beide Stücke in der Regie von Peter Stein. Kostüme der Künstlerin sind auch in Produktionen für das französische und italienische Fernsehen sowie in Filmen wie «Esercizi di stile» in der Regie von Mario Monicelli, «La Donna della Luna» mit Greta Scacchi und «Viol@» mit Stefania Rocca in der Regie von Donatella Majorca zu sehen.
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